Die afrikanischen Stoffarten


In Afrika gibt es unendlich viele unterschiedliche Stoffarten, da es unterschiedliche Herstellungsarten gibt.  Manche Herstellungsarten sind neuer und kommen ursprünglich gar nicht aus Afrika, so wie die Waxprintstoffe. Manche haben eine lange Tradition und sind sehr arbeitsintensiv herzustellen. Diese Unterschiede machen sich im Aussehen und im Preis der Stoffe bemerkbar.

 

Ich benutze hauptsächlich Stoffe aus Westafrika. Hier gibt zum einen die bedruckten/ gebatikten Waxprint-Baumwollstoffe. Diese bedruckten oder gebatikten Stoffe gibt es mit unzählig vielen Mustern, sie sind sehr farbenfroh in landestypischen Mustern. Es gibt also ein landestypisches Wiedererkennungsmerkmal in der Art, mit welchen Mustern die Stoffe bedruckt oder gebatikt werden. Teilweise werden sie auch mit dem gleichen Muster bedruckt, wie früher die Stoffe gewebt waren, z.B. bei vielen Stoffen aus Ghana. Sind sie bedruckt, sind sie sehr viel erschwinglicher, als wenn das Muster durch weben entsteht.

Typisch für diese Stoffe ist auch, dass die Vorder- und Rückseite der Stoffe in der Farbintensität nicht unterscheidbar sind.  Diese Stoffe werden auf dem Markt auch oft in den entsprechend benötigten Größen für die einzelnen Kleidungsstücke verkauft (also taditionell für das Oberteil, das Tuch/ Unterteil und das Tuch für den Kopf). 

 

Dann gibt es die in Streifen gewebten Indigo-Stoffe. Indigo ist der älteste pflanzliche Farbstoff.  Er ist tief dunkelblau. Es gibt sie in schmalen streifen oder als großflächigen Stoff, der aus mehreren Streifen zusammen genäht wurde.

 

So verhält es sich auch mit den "Bogolan Fini", den Lehmtüchern aus Mali.  Es sind schmale Streifen, die oft zu einem großen Stoff zusammen genäht werden. Diese Stoffe sind sehr sehr teuer, denn es steckt viel Handarbeit in ihnen! Sie werden in einem Mulch aus Blättern gefärbt. Danach werden sie mit eisensalzhaltigem Flusslehm von Hand (!) bemalt.

Es gibt auch stempel- oder schablonengefärbte Stoffe z.B. aus Sierra Leone, Guinea und Mali. Diese werden beispielsweise mit dem Farbstoff der Colanuss gefärbt. Die Druckfarbe für die Stempel und Schablonen ist aus Blättern und Flusslehm gewonnen. 

Es gibt natürlich noch viele andere Stoffarten. Hier wurden die hauptsächlich für MaKeSa genutzten Stoffe erwähnt.


Typische Waxprintstoffe aus Senegal. Bedruckt und unten rechts gebatikt.



Typischer Druck aus Ghana.

 

Ursprünglich wurden diese für Ghana sehr typischen Muster gewebt, die dadurch sehr viel wertvoller sind/ waren(s. unten).



Indigogefärbte Stoffe.



Links und Mitte mit Lehm gefärbte Stoffe aus Mali. Rechts aus Colanüssen gefärbter Stoff aus Guinea.