Beim Upcyceln wird aus einem gut erhaltenen gebrauchten Material etwas Neues gemacht. Es wird UPgecycelt, also etwas wird aufgewertet.
Beispielsweise wird aus einer gut erhaltenen Hose bzw. aus den gut erhaltenen Teilen einer Hose eine Tasche genäht. Oder aus einer Flasche, die ansonsten im Glasmüll landen würde, wird durch Umgestaltung (z.B. mit dem Glasschneider) ein neuer Gegenstand erschaffen. Oder ein alter Stuhl mit zerschlissenem Polster, bekommt einen neuen Stoff und das Holz wird möglicherweise wieder aufgearbeitet. Es ist also nicht vergleichbar mit Gebrauchtem, was auf dem Flohmarkt weiterverkauft wird.
Es stecken Arbeit und Kosten im Upcyceln. Denn oft muss beispielsweise auch gebrauchte Kleidung gekauft werden. Sie muss durchgeguckt und gewaschen werden. Und dann steckt die Herstellungszeit drin, der Verschleiß der Maschinen und Strom. Manche Materialien, wie beispielsweise Garn, Vlies oder teilweise auch Reißverschlüsse u.ä., müssen dazu gekauft werden. Außerdem Miete für den Arbeitsraum, die Marktstände und Messen, Kosten für den Onlineladen und die Werbung. Deshalb haben auch upgecycelte Produkte ihren Preis.
Es steckt aber auch sehr viel Umweltschutz im Upcycling. Denn es muss beispielsweise kein neuer Stoff hergestellt und kein Baum gefällt werden. Die Möbel- und Kleidungsindustrie sind große Klimakiller. Um z.B. einen Baumwollstoff herzustellen und Kleidung daraus zu machen, werden viele Pflanzenschutzmittel, Insektizide und viel Wasser verbraucht. Gefärbt wird oft mit giftigen Stoffen. Bei der Herstellung eines Kleidungsstücks werden oft Menschen ausgebeutet. Und um die Kleidung in alle Ecken dieser Welt zu bringen, gibt es klimaschädi-gende Transportwege. Und nachdem die Kleidungsstücke oft nur kurz getragen werden, werden sie entsorgt, weil schon wieder etwas anderes modern ist. Mittlerweile haben wir riesige Berge von Kleidungsstücken. Oft noch sehr gut erhalten, aber sie landen einfach im Müll oder werden geschreddert, nachdem sie mit großem Schaden für unsere Umwelt, ich möchte lieber sagen Mitwelt, hergestellt wurden. Gerne werden die Kleiderberge auch, wie alles andere, was wir nicht mehr brauchen, nach Afrika verschickt. Dort werden sie dann billig auf Märkten verkauft, was wiederum die kleinen Schneidereien kaputt macht, nur weil wir zu jeder Saison neue Kleidung brauchen.
Wir können also unsere Mitwelt entscheidend schonen, wenn wir upgecycelte Produkte nutzen.
Übrigens gibt es auch DOWNcycling. Wenn das Material nicht mehr gut genug ist, dass daraus etwas hochwertiges Neues gemacht werden könnte, es aber zu schade ist weg-zuwerfen, kann man beispielsweise aus einem alten Handtuch Putztücher machen.